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Neurodermitis

          


Im Vordergrund der Neurodermitisbehandlung steht immer die Basistherapie, also die Hautpflege. Das ist sehr sehr wichtig zu beachten!

Ernährungsprobleme entstehen dadurch, dass es zu einer verstärkten Exposition von körperfremden Stoffen zunächst über die Haut kommt. Das primäre Problem liegt ursprünglich weniger in der Ernährung, kann sich aber durch die Eingangspforte Haut sehr schnell zusätzlich ergeben.

Bei Patienten mit Neurodermitis ist es empfehlenswert eine Ernährung durchzuführen, die ausreichende Mengen an langkettigen omega-3 Fettsäuren (EPA Eicosapentaensäure (20:5 omega-3), DHA (Docosahexaensäure (22:6 omega-3)) enthält. Dabei wirkt insbesondere die Fettsäure EPA als entzündungshemmende Fettsäure der Freisetzung der Arachidonsäure (20:4, omega-6) entgegen. Ob die langkettigen omega-3 Fettsäuren aus Fisch, Fischöl oder Algenöl kommen ist dabei eher sekundär.

Die alpha-Linolensäure (18:3 omega-3, z.B. Leinöl) als kürzerkettige omega-3 Fettsäure ist nicht geeignet.

Früher wurde die Dihomo-gamma Linolensäure (DGLA) innerhalb des Neurodermitisgeschehens diskutiert. Dies hat sich nicht als zielführend erwiesen.

Gleichzeitig bedeutet es eine Entlastung des Stoffwechsels, wenn die Lebensmittel gemieden werden, die relativ viel von der Fettsäure Arachidonsäure enthalten. Daneben aktiviert auch der Zucker und alle schnell verwertbaren Kohlenhydrate den Arachidonsäurestoffwechsel. Zudem sollte nicht zuletzt die Optimierung des Mikrobioms und damit auch der Ballaststoffgehalt, wie der glykämische Index in die Entscheidung der Nahrungsmittelauswahl mit eingehen.

Um den entzündlichen und allergischen Prozessen innerhalb des Körpers keinen Vorschub zu leisten, sind bei Unverträglichkeiten von Nahrungsmittel, diese gegebenenfalls zu meiden. Gleichzeitig darf die Ernährung aber nicht einseitig werden um Nährstoffdefizite zu vermeiden. Eine tatsächliche nachgewiesene Allergie ist also von Unverträglichkeiten, die eventuell nur vorübergehend bestehen, zu unterscheiden. Eine individuelle Beratung zu der Ernährung und den Lebensgewohnheiten ist in jedem Fall empfehlenswert. Erfolge belegen, dass innerhalb einer Therapie neben der Ernährung auch negative Faktoren wie beispielsweise Rauchen, Tierhaare, Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Pollen und die sich daraus ergebenden Kreuzallergien, sowie das Vermeiden von frühzeitigem Abstillen, sofern dies noch möglich ist, anzusprechen sind. In regelmäßigen Abständen sind zudem die Überempfindlichkeitsreaktionen zu überprüfen.



last update 11/2022  eigene Veröffentlichungen   Stichwortverzeichnis VDOe zertifiziert Lebenslauf verwendete Literatur © Bettina Schwiegelshohn seit 2001