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Untergewicht




Was kann ich gegen Untergewicht unternehmen?

Untergewicht hat unterschiedliche Ursachen. In allen Fällen ist es wichtig durch geeignete Maßnahmen eine Gewichtszunahme einzuleiten, um Leistungsfähigkeit und Widerstandskraft zu steigern.

Erkrankungen gehen fast immer mit einer geringeren Nahrungsaufnahme einher. Bei schweren Erkrankungen ist einer Gewichtsabnahme auf Grund der Dauer, aber auch auf Grund des erhöhten Energieumsatzes in Verbindung mit einem verminderten Hungergefühl zum Teil schwer entgegenzusteuern. Auch Medikamente beeinträchtigen das Appetitgefühl. Vor allem im Alter kann Untergewicht auch durch eine unzureichende Nährstoffzufuhr entstehen.

Daneben sind die meist in der Jugend auftretenden Formen von Essstörungen zu nennen.

Was ist innerhalb der Therapie von Untergewicht zu berücksichtigen?
  • Ernährungstherapie: Die Ernährungsrichtlinie einer möglichen Grunderkrankung muss bei der Therapie des Untergewichts immer berücksichtigt werden.
  • Bewegung: Generell unterstützt die körperliche Aktivität die Normalisierung der Stoffwechsellage. In Abstimmung mit der körperlichen Verfassung muss die körperliche Aktivität daher ein Teil der Therapie sein.
  • Verdauungsprobleme: Fast immer finden sich Unverträglichkeiten, die sich in Form von Diarrhö oder Obstipation äußern. Mit Hilfe von Ballaststoffen muss die Verdauungstätigkeit wieder langsam in Gang gesetzt und normalisiert werden. Dabei kann der Einsatz von indischen Flohsamen erwogen werden. Auch Hafer z.B. als Brei oder Suppe sowie geriebene Äpfel werden im Allgemeinen gut vertragen.   
  • Zur Energieanreicherung der Ernährung unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Darmfunktion können spezielle ballaststoffhaltige Trinknahrungen aus der Apotheke zum Einsatz kommen. Auch Produkte wie Seitenbacher Frucht-Hütchen sind ballaststoff- und energiereiche Snacks für zwischendurch.
  • Lactoseintoleranz: Bei Unterernährung kann eine Lactoseintoleranz entstehen.
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Blähende Nahrungsmittel wie Hülsenfrüchte verschiedene Kohlsorten oder kohlensäurereiches Mineralwasser werden häufig schlecht vertragen.
  • Fein vermahlenes Vollkorn: Ein Brot aus fein vermahlenem Korn (Roggen, Weizen oder andere Getreidesorten) wird im Gegensatz zu groben körnigen Vollkornprodukten wesentlich besser vertragen.
  • Mehrere kleinere Malzeiten: Nach Möglichkeit sollten neben den Hauptmalzeiten mehrere hochkalorische Snacks über den Tag verteilt eingeplant werden.
  • Eintönigkeit Vermeiden: Unterschiedliche Reize erhöhen das Hungergefühl. Dabei können Kräuter und Gewürze hilfreich sein.
  • Energieanreicherung über Fette: Die Ernährung sollte mit hochwertigen pflanzlichen Ölen (Rapsöl, Olivenöl) angereichert werden. Solange das Gesamtkrankheitsbild dies zulässt kommen zusätzlich Nüsse, Samen und Nussmuse zum Einsatz. Der Fettgehalt der Ernährung kann auf 50% ansteigen. Werden Fette schlecht vertragen kann auf MCT-Fette ausgewichen werden.
  • Energieanreicherung über Kohlenhydrate: Der Kohlenhydratanteil der Ernährung kann durch Fruchtsäfte, Maltodextrin 19, Traubenzucker oder aber durch die bereits oben erwähnten ballaststoffhaltigen Nährlösungen erhöht werden.
  • Diätprodukte: Kalorienreduzierte diätetischen Produkte sind zu meiden.
  • Fettreduzierte Produkte: Es sollten keine fettreduzierten und fettarmen Lebensmittel verwendet werden.
  • Proteinzufuhr: Der Eiweißgehalt der Ernährung ist im Normalbereich zu belassen (Erwachsene 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht), denn das Protein erzeugt im Vergleich zu den Kohlenhydraten und Fetten ein stärkeres Sättigungsgefühl.
  • Vitamin- und Mineralstoffzufuhr: Werden keine speziellen Trinknahrungen verwendet, die den Ballaststoff-, Vitamin- und Mineralstoffbedarf berücksichtigen, muss abhängig vom Ernährungszustand eine Vitamin- und Mineralstoffsubstitution erfolgen.

last update 01/2012  eigene Veröffentlichungen   Stichwortverzeichnis VDOe zertifiziert Lebenslauf verwendete Literatur © Bettina Schwiegelshohn seit 2001