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Peritonealdialyse
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Substitution


Die Energieversorgung

Bei der Peritonealdialyse rekrutiert sich die Energieversorgung von täglich 40 bis 45 kcal / kg Körpergewicht (bei Unter- oder Übergewicht ist der Energiebedarf entsprechend zu korrigieren) aus der Nahrung und dem Dialysat.  Gerade im Hinblick auf den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel darf die Auswirkung der massiven Glukoseaufnahme aus dem Dialysat (125 g bis 150 g Kohlenhydrate entsprechend 500 kcal bis 600 kcal pro Tag) nicht unterschätzt werden. Es ist in jedem Fall wichtig die Zufuhr von Zucker aus der Nahrung zu minimieren.
Sollte sich eine Tendenz zur Gewichtszunahme oder  Triglyceriderhöhung abzeichnen, ist neben der Minimierung der Aufnahme von Zucker eine Überprüfung und Korrektur der Zufuhr an Fetten in Form einer fettmodifizierte cholesterinarme Ernährung vorzunehmen. Wichtig ist zudem die ausreichende Proteinversorgung zum Ausgleich der Proteinverluste, hervorgerufen durch die Porengröße des Bauchfells, das als Dialysemembran dient.

Eine Sekretärin ist 162 cm groß und liegt mit 60 kg bezüglich ihres Körpergewichts im Normalbereich. Damit liegt ihr energetischer Bedarf bei ungefähr 2400 kcal. Circa die Hälfte des Kohlenhydratanteils stammt bereits aus dem Dialysat. Die andere Hälfte oder 600 kcal sollten komplexe Kohlenhydrate sein. Dies entspricht 150 g Kohlenhydrate, was an einem fiktiven Tag erreicht werden kann durch:

  • 3 Scheiben oder 150 g Roggenmischbrot
  • 40 g Reis (natur, Trockengewicht) + 200 g grüne Bohnen (gedämpft) + 1 Gemüsezwiebel
  • 40 g Hirse (Trockengewicht) + 100 g Apfelsine frisch + 100 g Apfel frisch

Dieses Basisernährung muss selbstverständlich durch Eiweißträger und hochwertige Fette ergänzt werden.
 

Kohlenhydratquellen

Brot: Entsprechend des Energiebedarfs:
Weiß-, Grau-, Misch-, Weizentoastbrot, Baguette, Fladenbrot, Zwieback, Pumpernickel; (Anmerkung: Vollkornbrote ohne Teigsäuerung sind bei Blutkaliumwerten im Normbereich eine hervorragende Kohlenhydratquelle)
Beilagen: Entsprechend des Energiebedarfs:
Stärke gefolgt von Weizenmehl Typ 405, Cous-Cous, Weizengrieß, Maisgrieß und poliertem Reis liegt bezüglich Kalium und Phosphat am günstigsten. Es folgen Teigwaren eifrei, Hirse, Graupen (z.B. Gerstengraupen), gewässerte Kartoffeln und Buchweizengrütze und sonstige Weizen- bzw. Roggenmehle.
(Anmerkung: Wegen des hohen Kaliumgehaltes von Kartoffeln kann ein Wässern trotz der erhöhten Kaliumtoleranz individuell notwendig sein. Wegen ihres hohen Kalium- und Phosphatgehaltes sind Hülsenfrüchte lediglich in kleinen Mengen z.B. als Vorspeise ratsam.)

Obst: Als Kohlenhydratquelle und für die Variation:
gekochte Äpfel, Birnen und Heidelbeeren, Moosbeeren und Preiselbeeren ohne Verwendung der Flüssigkeit liegen am günstigsten. Wegen ihres Gehalts an Vitaminen und sekundären Pflanzeninhaltstoffen sollte Obst frisch verzehrt werden.
Sonstiges:
Haferflocken, Mehrkornflocken, Cornflakes ungesüßt


last update 01/2012  eigene Veröffentlichungen   Stichwortverzeichnis VDOe zertifiziert Lebenslauf verwendete Literatur © Bettina Schwiegelshohn seit 2001